Donald Trumps „alternativer Fakt“

Nun ja, es war eine Hoffnung, die die Rede Donald Trumps am Tag seiner Wahl zum amerikanischen Präsidenten auslösen konnte, sie klang etwas versöhnlich. Inzwischen aber zeichnet sich deutlich ab, dass diese etwas friedlicher klingenden Worte in die Rubrik der „alternativen Fakten“ gehören.

Und dann noch das: Der Zeitung „Rheinpfalz“ zufolge wollen die deutschen Republikaner Donald Trump als Ehrenbürger sehen. Sein Großvater stammte aus Kallstadt, weshalb die rechte Partei dort den Antrag auf die Ehrenbürgerschaft stellte.

Update: Die Kallstadter waren gescheit, Donald T. wird kein Ehrenbürger!

 

Hätten sie nur vor dem Wahltag gelesen

Schon ab dem Zeitpunkt, als Donald Trump beschloss nicht nur Politiker, sondern Präsident der USA zu werden und sich öffentlich dazu äußerte, kam mir einer meiner Lieblingsautoren aus dem Studium wieder in den Sinn: Sinclair Lewis – 1930 Literaturnobelpreisträger  – und sein vor 81 Jahren im Jahr 1935 erschienener Roman „It can’t happen here“ (Das ist bei uns nicht möglich). Er schildert, wie schnell sich ein Land von einer Demokratie in eine Diktatur wandeln kann, wie der populistische Senator Windrip zum Präsidenten der USA gewählt wird, nachdem er ein Klima der Angst geschürt und ökonomische wie soziale Reformen über die Rückkehr zu traditionellen Werten versprochen hatte.

Nach der Wahl hielt Herr Trump eine recht versöhnlich klingende Rede. Bleibt nur zu hoffen, dass er das durchhält. Denn da hat er nicht nur versprochen, der Präsident für alle – unabhängig von Religion, Rasse, Geschlecht – sein zu wollen, sondern äußerte auch die Absicht mit den Ländern der Welt zusammenzuarbeiten. Allerdings mit einer Einschränkung: America first.