Der «Backsteingeneral» Paul Eugen Haueisen (Ludwigshafener Perlen, 1)

Buchbeschreibung:

Das Thema liegt in der Luft. Immer wieder gibt es Anlässe, das Erscheinungsbild der Stadt Ludwigshafen zu diskutieren. Seit Januar 2016 lebe ich wieder in meiner Geburtsstadt; seit dieser Zeit beschäftigt mich das Thema. Allerdings unter einer umgekehrten Prämisse: Ludwigshafener Perlen: Schönes in der Stadt am Rhein.

Die meisten Stimmen sagen, Ludwigshafen sei hässlich. Stimmt das so? Die Antwort liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sondern auch an dessen Bereitschaft das Schöne wahrzunehmen. Natürlich hat die Stadt ihre Schattenseiten und ihre Probleme. Was jedoch bei aller Kritik gern übersehen wird, das sind die städtebaulichen Perlen Ludwigshafens. Es haben sich – der massiven Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zum Trotz – noch viele schöne Bauten erhalten (oder wurden wieder hergestellt), zahlreich im Hemshof oder auch in Ludwigshafen-Süd. Die Denkmalliste der Stadt ist recht lang, es finden sich darin nicht nur Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, auch die 1950er-Jahre grüßen bis heute. Diese Kulturdenkmäler sind es wert betrachtet zu werden. Die Reihe «Ludwigshafener Perlen» wird deshalb in loser Folge an die Architekten und ihre Bauten erinnern. Schauen wir positiv auf unsere im Vergleich zu anderen Städten noch junge Stadt. Nur so wird sich der notwendige inhaltliche Wandel einstellen können.

Der erste Titel der Reihe «Ludwigshafener Perlen», die in loser Folge erscheint, ist lieferbar. Zu beziehen über:

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direkt beim Verlag CreateSpace in den USA.

(Keine Übersetzungen, immer Deutsch)

 

Neues Textprojekt, das sich mit Ludwigshafen beschäftigen soll …

Heute mal mit Brainstorming angefangen und ein Evernote-Notizbuch gefüllt. Es muss viel Material gesammelt, gesichtet und ausgewertet werden. Das wird kein Schnellschuss!

Aktualisierung 5-2017: Für das Projekt konnte ich einen Termin im Archiv der BASF erhalten und bin gespannt auf die Ausbeute.

Aktualisierung 6-2017: Der erste Teil des gesamten Projekts ist in Arbeit, er beschäftigt sich mit dem Architekten Eugen Paul Haueisen.

 

Die Hexe, die keine war: Die Mathematikerin Maria Gaetana Agnesi

Die italienische Renaissance macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie eröffnete auch Frauen den Zugang zu den Wissenschaften. Ein Beispiel ist die wegen eines sprachlichen Missverständisses manchmal auch “Hexe von Agnesi” genannte Mathematikerin und Philosophin Maria Agnesi. Sie wurde am 16. Mai 1718 geboren.

Als Tochter eines Mathematikprofessors bezeichnen sie die meisten Quellen. Vielleicht war er auch Kaufmann, wie eine 1900 erschienene Biografie vermeldet, in der zum ersten Mal der schriftliche Nachlass Maria Agnesis ausgewertet worden sein soll.

Sie war die Älteste von 21 Geschwistern und wurde früh gefördert. Man sprach von ihr als Wunderkind, beherrschte sie doch mehrere Sprachen: Mit 5 Jahren Französisch, mit 9 Jahren Griechisch, Latein und Hebräisch, dazu sagte man ihr Kenntnisse in weiteren verschiedenen modernen Sprachen nach. Ebenfalls mit 9 Jahren soll sie eine Abhandlung auf Latein verfasst haben, in der sie sich mit der Bildung von Frauen beschäftigte. Ob dies wirklich so zutraf, kann nicht geklärt werden. Unbenommen aber ist Maria Gaetana Agnesis intellektuelle Begabung und Bildung. Man muss kein Wunderkind sein, um das Recht auf einen Platz in der Geschichte zu haben.

Ihre Erfolge

1738 wurde ihre Schrift Propositiones philosophicae publiziert. Es handelte sich um 191 Thesen, entstanden auf der Basis des wissenschaftlichen und intellektuellen Diskurses im Haus ihrer Eltern, einem beliebten Treffpunkt der akademisch Gebildeten und der hohen Gesellschaft. Kaum eine Naturwissenschaft sparte sie in den Thesen aus: Mechanik, Wärmelehre, Akustik und Optik, Astronomie, Meteorologie, Geologie, Chemie, Biologie und Physiologie gehörten dazu. Das Hauptbeschäftigungsgebiet der junge Frau war aber die Mathematik, zu ihrer Lektüre gehörten Größen wie Newton, Leibniz, oder Descartes.

1738 veröffentlichte sie ein Lehrbuch der Analysis, welches als ihr wichtigstes Werk bezeichnet wird. Gewidmet war es der Kaiserin Maria Theresia, die sich mit einem wertvollen Geschenk bedankte. Agnesi hatte 10 Jahre an dem zweibändigen Werk mit dem Titel Instituzioni analitiche ad uso della gioventù italiana (Lehrbuch der Analysis für die italienische Jugend) gearbeitet. Es beschäftigt sich mit der Differential- und Integralrechnung und stellt eine methodische Ordnung der Analysis und eine Systematisierung der analytischen Geometrie dar. Noch heute spricht man von der “Agnesi Kurve”, auch “Versiera” genannt. Hier ist auch der Grund für das oben erwähnte sprachliche Missverständnis zu finden: “Versicra” bezeichnet im Italienischen “Hexe”. Auch wenn einer anderen Theorie nach der Name der Kurve auf Guido Grandi zurückgehen kann, mindert dies in keiner Weise Agnesis mathematische Fähigkeiten. Schließlich war sie es, die die Arbeit des Lehrbuches auf sich nahm und das Wissen der Zeit darin sammelte.

Dies wussten auch die Zeitgenossen und beriefen sie 1746 zu einem Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Bologna. In Frankreich wäre man diesem Beispiel gerne gefolgt, sprach man voll Achtung von ihrem Werk. Doch eine Berufung in die Akademie war nur Männern vorbehalten. Auch Papst Benedikt XIV. unterstützte Maria Agnesi und verhalf ihr 1750 zu einer Berufung an die Universität von Bologna, das seinerzeit zum Kirchenstaat gehörte. Ob sie diese Professur jemals ausübte und lehrte, muss hier ungeklärt bleiben: die Quellen variieren wieder einmal.

Gesichert ist allerdings, dass sich Maria Agnesi spätestens nach dem Tod ihres Vaters aus den Wissenschaften zurückzog. Schon von Anfang an hatte sie mit dem Gedanken an ein Leben als Nonne gespielt, wovon die Eltern sie aber zurückhalten konnten. Der Vater starb 1752 und Maria Agnesi widmete ihre Zeit und Kraft nun den Alten und Kranken. Diese soziale Tätigkeit übte sie bis zu ihrem Tod am 9.1.1799 aus.

Ein ausführliches Buch zu Maria Agnesi verfasste Massimo Mazzotti.